seilbahn.net | Projekte | Archiv | 2009-08-19

Gastein: Neues für 2009/2010

Neue Stubnerkogelbahn
8-er Kabinenbahn in zwei Sektionen von Bad Gastein direkt auf den Stubnerkogel

Die Seilbahn entspricht technisch im Wesentlichen der im Vorjahr neu errichteten Senderbahn und ist eine Einseilumlaufbahn in zwei Sektionen mit 8-Personen-Kabinen und einem „ebenerdigen“ Einstieg.  Sie ist 2,6 Kilometer lang und überwindet einen Höhenunterschied von 1.136 Meter.  Die Förderleistung wird von derzeit 2.375 Personen auf 2.800 Personen pro Stunde erhöht. Die Investitionskosten für die Stubnerkogelbahn betragen rund 14,3 Millionen Euro.

Im Bereich der Talstation wird den heutigen Qualitätsanforderungen mit einer Rolltreppe Rechnung getragen. Die naturschutzrechtliche und die seilbahnrechtliche Baubewilligung wurden bereits im Herbst des Vorjahres erteilt. Gleich nach Ende der Wintersaison wurde mit dem Abtrag der alten Anlage begonnen. In den nächsten Monaten wird die Stubnerkogelbahn neu gebaut, damit sie rechtzeitig für die nächste Wintersaison in Betrieb gehen kann.

Bad Gastein weist in den letzten Jahren eine sehr positive Nächtigungsentwicklung auf. Schon in den 80er Jahren verzeichnete Bad Gastein rund 590.000 Winternächtigungen, diese verringerten sich auf 500.000 im Winter 1997. Seitdem gab es aber eine stetige Aufwärtsentwicklung, sodass mittlerweile knapp 700.000 Nächtigungen je Wintersaison erzielt werden. Hinzu kommt, dass die Errichtung weiterer Fremdenbetten konkret geplant ist. Die Stubnerkogelbahn ist die Schlüsselanlage im Gasteiner „Kernskigebiet“ Stubnerkogel – Angertal - Schlossalm. Die Bergfahrten liegen im Normalwinter bei der ersten Sektion zwischen 300.000 und 400.000 beförderten Personen, bei der zweiten Sektion zwischen 400.000 und 600.000 beförderten Personen. Sie ist die einzige Zubringerbahn von Bad Gastein aus ins Kernskigebiet.

Die Stubnerkogelbahn wurde 1987 errichtet und ist sowohl im Winter als auch im Sommer in Betrieb. Durch das Alter und die Bauart der Anlage sind einige Ersatzteile nicht mehr erhältlich. Obwohl die Anlage sehr gut gepflegt und gewartet wird, wäre mit einer erhöhten Ausfallswahrscheinlichkeit zu rechnen.

In den letzten Jahren wurden für einige mechanische und elektrische Komponenten vorbeugend Instandhaltungs- oder Erneuerungsmaßnahmen gesetzt, die jedoch nur bedingt Erfolg zeigten. Bereits in den vergangenen Wintern kam es zu Ausfällen aus technischen Gründen. Für die Reparatur notwendige Um- und Einbauten wurden durchwegs in der Nacht durchgeführt, um den Fahrbetrieb so wenig wie möglich zu behindern.

Mit dem Ingenieurbüro Salzmann und der Firma Doppelmayr wurden in den letzten Monaten drei Lösungsvarianten untersucht, wobei letztendlich die Entscheidung zugunsten einer neuen Seilbahn nach dem Stand der Technik mit Integration in die bestehenden Gebäude gefallen ist. Diese Variante erfordert allerdings eine Adaptierung der bestehenden Hochbauten.

Da der Stubnerkogel sehr windexponiert ist, wird in dieser Variante auch auf die Verringerung der Windanfälligkeit großer Wert gelegt. Dies ist möglich zum Beispiel durch geringere Höhe und geänderte Situierung der Stützen - speziell bei den Einfahrtsbereichen zu den Stationen, höhere Rollenborde, schwerere Kabinen und damit besserem Windverhalten sowie den Einsatz neuer Technologien wie einer automatischen Seillageüberwachung.
 
Attraktive Hängebrücke

Als besonderes „Zuckerl“ wird eine rund 140 Meter lange Hängebrücke von der Bergstation der Stubnerkogelbahn bis zum Sender errichtet und damit ein Rundweg als Gratwanderung ermöglicht.

Am nördlichen Ende führt vom bestehenden Wanderweg ein Steg zur Hängebrücke, die im anstehenden Fels verankert wird. Am südlichen Ende erfolgt die Einbindung auf die Terrasse des bestehenden Bergrestaurants. Der Bodenbelag (Gitterrost) und das Geländer (Maccaferrigitter) werden blickdurchlässig und aufgelockert ausgeführt, sodass eine „leichte“ Konstruktion entsteht, die das Gelände optisch nicht beeinträchtigt und den Fußgänger den Höhenunterschied hautnah erleben lässt.

Die neue Hängebrücke wird gleichzeitig mit der neu errichteten Stubnerkogelbahn mit Beginn der Wintersaison eröffnet werden.

Beschneiungsanlagen

Für den weiteren Ausbau der Schneeanlagen ist in Summe ein Betrag von rund 1,2 Millionen Euro vorgesehen:

  • Beschneiungsanlage Angertal II

Auf der Westseite (Richtung Skizentrum Angertal) werden die im Vorjahr neu errichteten Skiabfahrten (Senderabfahrt und Möserabfahrt) zusätzlich mit einer Beschneiungsanlage ausgestattet.

Mit einer deutlichen Verbesserung der Schneesicherheit im Bereich des Stubnerkogels können die dort verfügbaren Pistenflächen besser genutzt werden und die Skifahrerströme innerhalb der Skischaukel Schlossalm – Angertal – Stubnerkogel wesentlich besser verteilt werden.

  • Beschneiungsanlage Stubnerkogel

Vorausgesetzt, dass alle erforderlichen Bewilligung für die Beschneiungsanlage Stubnerkogel (Ostseite) erreicht werden, ist für heuer mit einer Realisierung der Feldleitung von der Pumpstation Bucheben bis zur Bellevuealm zu rechnen.

Skiabfahrten

  • Stubnerkogel – Angertal

Im Kernskigebiet Schlossalm – Angertal – Stubnerkogel sind täglich bis zu 12.000 Wintersportler unterwegs. Ziel ist es, eine bessere Verteilung der Skifahrerströme innerhalb der Skischaukelverbindung und ein besseres „Zusammenwachsen“ der Skiberge Stubnerkogel und Schlossalm zu erreichen.

Von der Stubnerkogelseite wird die im Vorjahr gebaute  neue „blaue“ Skipiste  (Möserabfahrt) von der Zwischenstation der Senderbahn bis ins Skizentrum Angertal fertig gestellt. Damit können sich die Anfänger aus dem großen Übungsgelände erstmals Richtung Berg „vorwagen“.

  • Sportgastein

Der im Vorjahr begonnene Pistenbau  - Beseitigung der Engstelle im Bereich südlich der Mittelstation der Goldbergbahn – wird heuer abgeschlossen und wird eine deutliche Qualitätsverbesserung im Pistenbereich bringen.

Kinderbereich

Im Skizentrum Angertal wird die Verbauung des Lafenbaches abgeschlossen und die erforderliche Wegverlegung durchgeführt. Die Gestaltung des Übungsbereiches in der Judauwiese wird abgeschlossen und die Anordnung der Förderbänder (Zauberteppiche) optimiert.



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